Sonntagmorgen-Showdown: Sinn T50 Titanium vs. Seiko Prospex Marinemaster SLA081

Schon wieder Sonntag, schon wieder Showdown! Diese Woche vergleichen wir zwei professionelle Titan-Taucheruhren unter 5.000 €. Die erste ist die kürzlich vorgestellte Seiko Prospex Marinemaster SLA081. Diese neue Version der beliebten Marinemaster wurde anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Seiko-Taucheruhren herausgebracht. Die zweite ist die Sinn T50, die 2023 debütierte. Sie war Teil eines Trios, zu dem auch die brillante zweifarbige T50 aus Titan und Goldbronze gehörte. Für dieses Duell haben wir uns jedoch für die Volltitan-Version entschieden. Finden wir heraus, welche der beiden Uhren diese Woche den Sieg davonträgt!

Heute messen sich zwei sehr leistungsfähige Taucheruhren auf professionellem Niveau. Die neue Seiko Prospex SLA081 (4.900 €) kombiniert das Aussehen der ursprünglichen Marinemaster mit einem Monoblock-Gehäuse, einem aktualisierten Armband und einem speziellen 60-Jahre-Jubiläumszifferblatt. Die Sinn T50 (3.340 €) besticht durch den typischen Stil der Marke und eine beeindruckende Ausstattung. Trotz deutlicher Größenunterschiede sind beide Uhren replica aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit im heutigen Duell würdig. Finden wir heraus, wer von beiden triumphieren wird!

Letzte Woche beim Sunday Morning Showdown…
Aber vorher werfen wir einen kurzen Blick auf die Ergebnisse des Duells der letzten Woche. Die Baltic Aquascaphe Dual-Crown gewann mit 51 % der Stimmen mit dem knappsten Vorsprung, während die Mido Multifort 8 Two Crowns 49 % erhielt. Die Kommentare zeigten eine stärkere Präferenz für die Baltic in diesem „Kronenspiel“. Letztendlich lügen die Zahlen jedoch nicht. Die Franzosen besiegten die Schweizer zwar, aber nur knapp. Mal sehen, wie es diese Woche ausgeht. Übergeben wir Jörg und Mike, um ihre Argumente vorzutragen.

Jorg: Seiko Prospex Marinemaster SLA081
Auf den ersten Blick hat mich die neue Seiko Marinemaster etwas eingeschüchtert. Um es klar zu sagen: Mit ihrem 45,4 mm × 16 mm großen Gehäuse ist sie ein echter Hingucker und damit deutlich größer als ihr heutiges Pendant. Ich weiß, dass das für manche ein entscheidender Faktor in diesem Vergleich sein wird, und ich verstehe und respektiere das. Eins möchte ich jedoch sagen: Der Größenunterschied bedeutet keinen großen Gewichtsunterschied. Da beide Uhren aus leichtem Titan gefertigt sind, wird ihre Präsenz nicht durch ihr Gewicht definiert. Das hat auch meine Wahrnehmung der SLA081 sofort verändert.

Als ich die Uhr in die Hand nahm, verflogen alle Bedenken hinsichtlich ihrer Tragbarkeit. Zugegeben, eine Uhr dieser Größe muss man tragen können, aber an meinem Handgelenk trägt sie sich wie angegossen. Und ich muss zugeben, ich war von der neuen Marinemaster sehr beeindruckt. In den letzten 12–18 Monaten tauchte dieser Name auf einer Reihe neuer Modelle auf. Von den neuen Designs, inspiriert von der 62MAS, über die Thomas und Daan berichteten, bis hin zu den Modellen SLA079 und 081, die dem Diver von 1968 nachempfunden sind, handelt es sich bei allen Modellen um offizielle Marinemaster. Wenn wir jedoch von der Marinemaster sprechen, meinen die meisten von uns Seikos SBDX001, die unseren Seiko World Cup souverän gewann.

Die SLA081 verfügt über eine Monoblock-Konstruktion.
Auch ich liebe dieses spezielle Marinemaster-Modell und seine Nachfolger am meisten. Die neue SLA081 ist die moderne Version dieser Uhr, aber Seiko hat große Anstrengungen unternommen, um sie eindrucksvoll zu verbessern. Die Uhr verfügt über ein Monoblock-Titangehäuse, das bis 600 Meter wasserdicht ist. Genauer gesagt handelt es sich um ein Monoblock-Gehäuse mit einer L-förmigen Dichtung, die das Eindringen von Helium verhindert. Dadurch wird ein Auslassventil überflüssig und die Uhr eignet sich für Sättigungstauchgänge. Die Konstruktion ist eine respektvolle Anspielung auf Seikos 6159-7000, die die Marke als ihren Taucher von 1968 bezeichnet, sowie auf die professionelle „Tuna“-Taucheruhr der ersten Generation von 1975.

Das Gehäuse wird von einem dunkelblauen Zifferblatt mit Farbverlauf und wunderschönem Wellenmuster begleitet. Es hat mich auf Anhieb beeindruckt, weil der Blauton so schön ist. Er verleiht der Uhr im Vergleich zu einem standardmäßigen schwarzen Zifferblatt Tiefe, und das gefällt mir sofort. Die großen Leuchtindizes und die dicken zentralen Zeiger verleihen dem Zifferblatt den typischen Marinemaster-Charakter, den so viele von uns lieben. Das Zifferblatt wird von einer Titanlünette mit einem schwarzen DLC-beschichteten Edelstahleinsatz umgeben. Wer behauptet, Schwarz und Blau würden nicht gut zusammenpassen? Diese Uhr beweist mir das Gegenteil.

Charmante Optik statt nüchterner Präsenz
Und genau hier schlägt die Seiko die Volltitan-Sinn T50 für mich deutlich. Diese Seiko spricht mich mehr an, weil sie eine historische Geschichte und einen funktionalen Zweck hat und gleichzeitig ästhetisch ansprechender ist. Die Sinn T50 wirkt kühler und nüchterner, was die zweifarbige Version aus Titan und Goldbronze wunderbar auflöst. Deshalb wäre sie auch meine Wahl für die Sinn T50 und nicht für Mikes Wahl in diesem Duell. Mit der zweifarbigen Version an einem hellgrauen Silikonarmband zaubert sie mir ein breites Lächeln ins Gesicht. Mit dem Volltitan-Modell eher nicht. Versteht mich nicht falsch; ich mag sie, aber ich kann sie einfach nicht lieben.

Als ich die Seiko SLA081 an mein Handgelenk legte, war ich überrascht, wie sehr sie mir gefiel. Sie weist deutliche Bezüge zur SBDX001 und dem Nachfolgemodell SBDX017 auf, und das gefiel mir sehr. Anfangs hatte ich meine Zweifel an den schwarzen „Stoßfängern“ zwischen Gehäuse und Armband. Sie haben jedoch einen ganz praktischen Grund. Diese beiden schwarzen, DLC-beschichteten Edelstahlteile fixieren die Lünette und halten sie an ihrem Platz.

Diese Stoßfänger sind auf dem Gehäuseboden montiert und erleichtern die Wartung der Uhr mit ihrem Monoblock-Gehäuse erheblich. Sie erinnern eindrucksvoll an die konsequente Entwicklung dieser Uhr, die Respekt verdient. Das neu entwickelte Armband rundet den Look ab. Es hat rundere Glieder als die Vorgängermodelle und verfügt über eine überarbeitete Schließe mit Tauchverlängerung und zusätzlichem Faltverschluss.

Die neue Seiko 8L45
Ein weiterer Grund, warum ich die Seiko der Sinn vorziehe, ist das neue 8L45-Uhrwerk. Die meisten von Ihnen wissen, dass frühere Versionen der Marinemaster das Seiko 8L35 verwendeten, das auf dem Kaliber 9S55 von Grand Seiko basiert. Das neue 8L45 ist eine aktualisierte Version des Vorgängerwerks. Es erhöht die Gangreserve auf 72 Stunden und hat eine offizielle Genauigkeit von +10/-5 Sekunden pro Tag. Wir alle wissen jedoch, dass die Genauigkeit insbesondere bei höherwertigen Seiko-Modellen wie diesem in der Praxis deutlich höher ist.

Insgesamt bevorzuge ich diese Seiko aus mehreren Gründen gegenüber der Sinn T50. Zunächst einmal würde ich die Volltitan-Sinn T50 nicht wählen, da die Marke mit dem zweifarbigen Modell eine bessere Option bietet. Aber das ist erst der Anfang. Noch wichtiger ist, dass ich den historischen Hintergrund und das Aussehen der Seiko liebe. Darüber hinaus verbinden die modernen strukturellen Updates eine respektvolle Anspielung auf die Vergangenheit mit einer verbesserten Gesamtfunktionalität der Uhr.

Das neue Uhrwerk ist ebenfalls eine willkommene Neuerung mit besseren Gesamtspezifikationen im Vergleich zum Vorgängerkaliber. Und schließlich hat es einfach Spaß gemacht, die Uhr zu tragen. Trotz meiner anfänglichen Zweifel hinsichtlich der Größe der Uhr zauberte mir diese Propsex Marinemaster SLA081 ein breites Lächeln ins Gesicht, und dieses Lächeln bedeutet mir so viel mehr als jede vorteilhafte Ausstattung. Das macht mir die Wahl leicht!

Mike: Sinn T50 Titan
Wenn Jörg und ich uns zum Sunday Morning Showdown treffen, unterhalten wir uns vor dem Schreiben des Artikels. Wir entscheiden, wer welche Uhr unterstützt und sorgen für einen fairen Wettkampf. Diese Woche haben wir uns für die Seiko SLA081 entschieden, um gegen die Sinn T50 aus Titan anzutreten. Der Preisunterschied mag auf den ersten Blick unfair erscheinen, spielt aber für meine Argumentation keine große Rolle. Außerdem sind beide bis mindestens 500 Meter Tiefe wasserdicht, mechanisch und aus Titan gefertigt. Mal sehen, wie sie sich schlagen.

Eine schwierige, aber klare Entscheidung
Ich bin ein Seiko-Fan und finde die Idee der SLA081 gut. Leider ist mir die 45,4 x 50 mm große Uhr einfach zu groß. Trotz der Titankonstruktion, des fantastischen Uhrwerks und des verbesserten Armbands würde ich sie nur schwer tragen können. Außerdem – und das ist mein letzter Kritikpunkt, bevor ich zur Sinn komme – ähnelt das Design zu sehr den vorherigen MM300-Modellen. Ich würde mir wünschen, dass Seiko neue Designs entwickelt. Die Sinn T50 hingegen leistet gute Arbeit bei der Weiterentwicklung eines früheren Designs und sorgt gleichzeitig für mehr Tragbarkeit.

Ein großartiges Design
Die T50 debütierte 2023, und ich hatte das Glück, über die Pressemitteilung berichten zu dürfen. Diese Uhren sind die Nachfolger der relativ unbeliebten Modelle T1 und T2, die ich besonders liebe. Dennoch besteht kein Zweifel daran, dass die T50-Modelle besser designt und ausgereifter sind. Während die T1- und T2-Modelle im Grunde Spezialtaucheruhren waren, sind diese Uhren für den Alltag konzipiert. Die Gehäuseform ist schlicht, aber ansprechend und hochwertig verarbeitet. Mit einer dimensionalen Messlinie von 41 mm x 47 mm x 12,3 mm benötigt die T50 zudem keine Maßanfertigung, um sie unter einer Manschette zu verbergen.

Ein klares, schnörkelloses Zifferblatt
Bei Sinn ist ein geradliniges, fast schon klinisches Zifferblattdesign nahezu garantiert. Die Sinn T50 setzt dies mit aufgedruckten, leuchtenden Stunden- und Minutenmarkierungen perfekt um. Den großen Leuchtzeigern fehlt zwar der Schmuckeffekt der Seiko SLA081, aber sie sind ausgesprochen zielstrebig und leuchten wie der Himmel am 4. Juli. Die Drück- und Drehlünette wirkt zudem schlicht und hat oben einen großen Leuchtpunkt.

Ein ordentliches Armband mit Schwächen
Sinns Armbanddesign gibt es schon seit Jahren. Es sieht zwar gut aus, aber die Schließe und die Neoprenverlängerung wirken altmodisch und lösen sich nach längerem Tragen oft. Hier hat Seiko wohl einen Vorteil. Sinn bietet jedoch einige hervorragende Silikonarmbänder an, die sich wunderbar tragen. Außerdem lässt sich die T50 problemlos mit nahezu jedem Armband kombinieren.

Ein Sellita-Kaliber anstelle eines Manufakturwerks
Uhrwerk-Snobs werden die Verwendung eines Sellita-Kalibers in der T50 ablehnen und das 8L45 in der Seiko bevorzugen. Ich werde niemanden überzeugen können, der unbedingt ein Manufakturwerk möchte. Die Sellita SW300-1 ist jedoch eine zuverlässige Wahl und passt perfekt zum Anwendungsfall. Ihre technischen Daten sind zwar nichts Besonderes, aber sie ist wartungsfreundlich und trägt dazu bei, den Preis in einem vernünftigen Rahmen zu halten. Außerdem geht es bei einer Uhr mit seitlichem Feuchtigkeitsindikator mehr um Funktionalität als um ein blitzblankes Uhrwerk.

Gesamtmeinung zur Sinn T50
Ich kann nicht behaupten, die SLA081 sei eine schlechte Uhr. Das ist sie nicht, aber die Sinn gefällt mir besser. Design, Passform und die einsatzorientierte Ausführung gefallen mir besser als die der Seiko. Die Marinemaster ist für den Alltag einfach zu groß und wirkt etwas übertrieben. Die Kostenersparnis von rund 1.500 € (die T50 kostet im Einzelhandel 3.340 € inklusive Armband) ist nur ein Bonus. Letztendlich müssen Sie sich entscheiden und uns mitteilen, welche Uhr Sie mit nach Hause, ans Meer oder sonst wohin nehmen würden. Geben Sie Ihre Stimme ab und teilen Sie uns Ihre Gründe mit.